Moin ihr Lieben! 🙂 Heute möchte ich euch Puder und Pasten für Stomaträger vorstellen. Wo bekommt man die Produkte und wie wende ich diese Produkte an? Ich habe verschiedene Puder und Pasten ausprobiert und werde euch über meine Erfahrungen erzählen. Als erstes: Wo bekomme ich Puder und Pasten her? Zu einem können auch wir, als Anwender, Proben direkt beim Hersteller bestellen. Das herauszufinden war gar nicht so einfach. Einfach nur Stoma-Puder in der Suchmaschine eingeben reichte nicht aus. Es wurde mir da nur ein Hersteller Coloplast, neben Kosmetikpuder, angezeigt. Klar habe ich gleich die Proben bestellt. Das kleine Päckchen kam dann vier Tage später bei mir an. Nach weiterer Suche im Internet bin ich dann auf einen weiteren Hersteller FORLIFE mit der Produktserie Stomocur gestoßen und auch dort habe ich gleich die Proben bestellt, einmal Puder und einmal Paste. Das Päckchen war nach 2 Tagen da. Außerdem habe ich mir noch Paste von BBraun und Puder und Paste von Hollister bestellt. Die Proben waren nach einer Woche bei mir.
Hautschutz-Puder für Stoma-Träger
Als erstes habe ich mir die verschiedenen Puder-Produkte vorgenommen. Optisch unterscheiden die sich nur im Farbton, sind geruchsneutral und fühlen sich alle weich an. In den Proben ist auch ein kleiner Beipackzettel mit Warnhinweisen und Informationen, wie man Puder anwendet. Der Puder wird immer nur dann zur Anwendung gebracht, wenn man nässende und wunde Haut um das Stoma hat. Puder ist kein Produkt für die tägliche Anwendung, sondern nur wenn es nötig ist. Dann stäubt man den Puder auf die Wunde auf, die man vorher gereinigt hat, und pustet das überschüssige Puder von der Wunde ab. Dann kommt die neue Versorgung wieder drauf und bleibt so lange wie gewohnt bzw. wie sie hält auf der Haut. Beim nächsten Wechsel der Versorgung wird dann neu beurteilt ob Puder weiterhin nötig ist. Puder eignet sich super für nässende Wunden um das Stoma. Auf einer nässenden Stelle hält die Versorgung nicht, dafür ist das Puder wirklich gut, denn es nimmt das Sekret von der Wunde sofort auf und so hält dann auch die Versorgung. Beim Puder habe zwischen den Herstellern wie Forlife und der Serie Stomocur, Hollister mit der Serie Adapt und Coloplast mit der Serie Brava keinen Unterschied in der Anwendung bemerkt. Da fand ich alle gleich gut. Ganz wichtig ist, alles was für Wunden und zum Hautschutz dient, nur dann anwenden, wenn es wirklich nötig ist und nicht täglich. Allerdings gehört das Puder unbedingt mit ins Inventar um immer gleich reagieren zu können wenn sich eine nässende Stelle gebildet hat.
Pasten für die Versorgung eures Stoma
Bei den Pasten sieht die Anwendung etwas anders aus, als bei den Pudern. Pasten dienen dazu die Versorgung abzudichten und Hautunebenheiten auszugleichen. Es darf kein Stuhl an die Haut um das Stoma kommen. Unsere Bäuche sind ja nicht total flach und haben keine Falten. Fast alle haben ein kleines Pölsterchen oder große Narben. Die Versorgung soll in allen Positionen dichthalten, so auch im Sitzen und bei Bewegung. Das kann ich gut mit den Pasten hinbekommen, gerade wenn es nur eine kleine Stelle ist, die immer wieder undicht wird. Beim Versorgungswechsel an die Stelle, wo es immer wieder undicht wird, etwas Paste aufbringen und die Platte kleben. Die Paste passt dich dann super an und macht die Stelle dicht. Manche Pasten sind etwas klebrig und lassen sich schwer verteilen, daher rate ich hier immer nur kleine Stellen abzudichten. Für große Hautfalten oder Stoma, die unter dem Hautniveau liegen, eignen sich besser Hautschutzringe. Bei den Pasten achtet immer darauf, ob eure Paste Alkohol enthält. Wenn Alkohol in der Paste enthalten ist, könnt ihr die Paste auf der Platte bzw. dem Beutel aufbringen und etwas warten bevor ihr klebt. So kann ein Teil des Alkohols verdunsten und es brennt nicht wie Feuer. Hersteller bieten die Pasten mit und ohne Alkohol an. Keine der Pasten ist geruchsneutral. Die Paste von Hollister aus der Serie Adapt und BBraun Superfiller würde ich in der Anwendung nicht wirklich empfehlen, sie enthalten Alkohol und sind im Geruch nicht angenehm. Die Pasten von FORLIFE und Coloplast sind ohne Alkohol und damit reizen sie die Haut nicht zusätzlich. Um die Versorgung dicht zubekommen gibt es, wie ja schon erwähnt, die Hautschutzringe. Fragt dazu auch gerne noch euren Stomatherapeuten. Manchmal reicht ein kleines Telefonat schon aus, um eure Fragen zu beantworten. Wenn das dann nicht reicht, kommt euer Stomatherapeut zu euch nach Hause und hilft direkt vor Ort. In manchen Regionen wird auch eine Stoma-Sprechstunde angeboten. Anmelden, hingehen und dort helfen lassen. Ich wünsche euch allen eine dichte Versorgung und eine heile Haut!
Eure Melanie
4 Antworten zu “Meli testet: Puder und Pasten für Stoma-Träger”
Zu der Paste habe ich einen kleinen hilfreichen Tipp. Ein Glas mit Wasser dazu nehmen und den Finger befeuchten. So lässt sich die Paste glatt modieren und bleibt nicht am Finger kleben.
Lieben Gruß
Barbara
Wenn die Basisplatte erst passend zugeschnitten wurde und durch das Schrumpfen des Stomas etwas umgebende Haut sichtbar wird, einfach mit Paste abdecken. Dichtet dann gut ab. Mit Paste kann generell eine bessere Dichtigkeit erzielt werden als mit Hautschutzringen.
Ich benutzte eine Kompresse die ich leicht feucht mache. Damit verreibe ich dann die Paste um den Ausschnitt.
Ich benutze von Coloplast die Paste mit Alkohol und hatte noch nie Probleme damit dass sie brennt. Sie lässt sich auch super verstreichen und löst sich komplett mit ab wenn ich die Platte vom Bauch löse.
Die mit Alkohol ist deutlich fester, lässt sich nicht so gut verstreichen und es bleiben große Rückstände auf der Haut die man nur mit Mühe entfernt bekommt.
Also ruhig als Vergleich auch mal mit Alkohol testen.