Krebs erkennen, bevor er entsteht oder Beschwerden macht: Das ist das Ziel der Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung.
In Deutschland gibt es ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm, auch Krebs-Screening oder Krebsvorsorge genannt. Jeder kann ab einem bestimmten Alter daran teilnehmen. Das Programm umfasst Untersuchungen zur Früherkennung von fünf verschiedenen Krebsarten: Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs. Die Teilnahme an den Untersuchungen ist freiwillig und kostenlos.
Krebsvorsorge für Frauen
- Gebärmutterhalskrebs – ab 20 einmal jährlich Untersuchung des äußeren und inneren Genitals, von 20 bis 34 eine jährliche Abstrich-Untersuchung von Gebärmuttermund und Gebärmutterhals und ab 35 alle drei Jahre einen Test auf humane Papillomviren (HPV) in Kombination mit einem Pap-Abstrich (Ko-Testung).
- Brustkrebs – ab 30 einmal jährlich Abtastung der Brüste und der Achselhöhlen, Anleitung zur Brustselbstuntersuchung; ab 50 bis einschließlich 69 alle zwei Jahre eine Mammographie.
Krebsvorsorge für Männer
- Prostatakrebs – ab 45 einmal jährlich Abtastung der Prostata vom Enddarm aus, Untersuchung des äußeren Genitals und Abtastung der Lymphknoten in der Leiste.
Krebsvorsorge für Frauen und Männer
- Hautkrebs – ab 35 alle zwei Jahre eine gezielte Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion des gesamten Körpers einschließlich des behaarten Kopfes.
- Darmkrebs – von 50 bis einschließlich 54 einmal jährlich Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl, ab 55 alle zwei Jahre, und/oder ab 50 (Männer) beziehungsweise 55 (Frauen) eine Darmspiegelung (Koloskopie) und eine einmalige Wiederholung nach mindestens zehn Jahren.
Überdies gibt es in Deutschland weitere medizinische Früherkennungsangebote, beispielsweise den “Gesundheits-Check-up”. Dieser soll dazu beitragen, Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Herzprobleme und Nierenschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Im Rahmen des Check-up’s erfragen Ärztinnen und Ärzte auch familiäre Vorbelastungen für Krankheiten einschließlich Krebserkrankungen wie Darm- und Brustkrebs. Außerdem können Versicherte sich einmalig auf Hepatitis-Viren testen lassen. Diese Viren sind ein wichtiger Risikofaktor für Leberkrebs.
Weitere Informationen erhalten sie hier: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/frueherkennung/index.php
Quelle: dkfz. Krebsinformationsdienst
3 Antworten zu “Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung”
Mir war nicht klar, dass man ab 45 Jahren jährlich eine Prostatauntersuchung machen sollte. Weshalb ab diesem Alter? Ich war bis jetzt nur einmal in meinem Leben bei einer Untersuchung.
Hallo Tomi, die Krankenkassen übernehmen ab dem 45ten Lebensjahr die Vorsorgeuntersuchung! Sollten schon vorher Auffälligkeiten auftreten, sollte man es mit einem Arzt abklären.
Ich finde es wichtig, regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen durchzuführen, um mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Gut zu wissen, welche Krebsvorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen es gibt. Besonders erwähnenswert ist die Gebärmutterhalskrebsvorsorge, die ab dem Alter von 20 Jahren empfohlen wird.