Die richtige Ernährung bei Krebs
Die meisten Krebserkrankungen gehen mit einem Gewichtsverlust und einer Mangelernährung einher. In ca. 20% der Fälle kommt es sogar dazu, dass die Mangelernährung und nicht die Tumor-Erkrankung selbst zum Tode des Patienten bzw. der Patientin führt. Aus diesem Grund spielt die richtige Ernährung bei Krebs und der Therapie eine wichtige Rolle. Wichtig ist, dass nicht nur während der Krebstherapie, sondern auch schon davor und auch danach auf eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung geachtet wird.
Ab wann spricht man von einer Mangelernährung?
Wie wenig ist zu wenig?
Meistens entsteht eine Mangelernährung ganz allmählich, wodurch die Symptome oft gar nicht als solche erkannt werden. Denn Viele halten Symptome wie Müdigkeit, Mattigkeit, Verwirrtheit oder auch ungewollten Gewichtsverlust für selbstverständlich. Jedoch können solche Beschwerden auch Zeichen einer Mangelernährung sein.
Möchten Sie wissen, ob Sie mangelernährt sind?
Wir haben für Sie einen Test entwickelt, mit dem Sie Ihren Ernährungszustand prüfen können und somit auf Grundlagen der Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM e.V.) eine eindeutige Handlungsempfehlung erhalten. Füllen Sie einfach die nachfolgenden Felder aus und klicken Sie auf "Zu Ihrer Auswertung".
Ernährung während der Krebs-Therapie
Die richtige Ernährung während der Therapie spielt eine große Rolle für den Therapieerfolg. Das liegt daran, dass eine Mangelernährung und Gewichtsverlust die Behandlung auf verschiedene Weisen negativ beeinflussen können. Eine besonders schwere Form von Gewichtsverlust bei Krebspatienten ist die sogenannte Tumorkachexie. Hierbei handelt es sich um einen Gewichtsverlust von mehr als 5% in einem Zeitraum von weniger als 12 Monaten. Vor allem der Abbau von Muskelmasse und Fettgewebe machen den Gewichtsverlust aus. Weitere Symptome wie Fatigue, Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Appetitlosigkeit, (chronische) Entzündungsreaktionen und Infektanfälligkeit sowie verringerte Muskelkraft resultieren aus der Gewichtsabnahme.
Die Folgen einer Mangelernährung führen nicht nur zu einer Verschlechterung der Lebensqualität, sondern auch die Prognose der Tumor-Therapie verschlechtert sich. Patientinnen und Patienten mit einer Mangelernährung sprechen weniger positiv auf die Behandlung an.
Weiterhin kann es durch die fehlenden Nährstoffe verstärkt zu postoperativen Entzündungen kommen.
Wenn keine rechtzeitige Intervention eingeleitet wird, kann sich schnell ein Teufelskreis einstellen, der zu einer stetigen Verschlechterung des Allgemeinzustands und einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko führt. Die Einschätzung des Ernährungszustands sollte daher laut der Leitlinie für klinische Ernährung in der Onkologie so früh wie möglich durch onkologische Fach- und Pflegekräfte sowie durch eine Fachkraft für Ernährungsberatung durchgeführt werden. Weiterhin soll der Ernährungszustand alle 4-8 Wochen überprüft und die Ernährungstherapie ggf. angepasst werden.
Meist wird hierbei in fünf Stufen vorgegangen, die je nach Schwere der Mangelernährung aufeinander aufbauend eingesetzt werden:
- Erste und zweite Stufe – Optimierung der oralen Nahrungsaufnahme:
- Ziel dieser Stufen ist es, die orale Nahrungsaufnahme zu verbessern, wenn sie zum Beispiel durch Appetitlosigkeit beeinträchtigt ist. Dies kann durch die Anpassung individuell ausgewählter Kost erfolgen, um die Aufnahme von Nährstoffen zu optimieren.
- Die Anreicherung der Nahrung kann durch die Zugabe von gehaltvollen Lebensmitteln wie Butter, Sahne, Öl oder speziellen Nährstoffkonzentraten wie Maltodextrin oder Proteinpulver erfolgen. Das Ziel ist es, die Nährstoffzufuhr zu erhöhen. Hier empfehlen wir Ihnen einen Termin zur Beratung mit einem unserer Ernährungsexperten zur Videosprechstunde zu vereinbaren.
- Dritte Stufe – Trinknahrung als Unterstützung: Wenn die Optimierung der Nahrungsaufnahme nicht ausreicht oder aus anderen Gründen, wie z.B. Schluckbeschwerden oder einer Bestrahlung von Kopf-Hals-Tumoren, nicht möglich ist, kann auf Trinknahrung zurückgegriffen werden. Trinknahrung (auch als Cremes, Puddings oder Suppen erhältlich) enthält alle wichtigen Nährstoffe für den täglichen Bedarf.
- Vierte Stufe – Enterale Sondennahrung: Wenn alle Möglichkeiten der oralen Nahrungszufuhr ausgeschöpft oder nicht realisierbar sind, kann die enterale Sondennahrung zum Einsatz kommen, beispielsweise bei Tumoren im Kopf-Hals-Ösophagus-Bereich. Enteral bedeutet, dass der Magen-Darm-Trakt weiterhin funktionstüchtig ist und nicht umgangen wird. Die Nährstoffe werden dann durch die Sonde direkt in den Magen-Darm-Trakt geleitet.
- Fünfte Stufe – Parenterale Ernährung: Wenn der Magen-Darm-Trakt nicht mehr funktionstüchtig ist oder aus anderen Gründen umgangen werden muss, kommt die parenterale Ernährung zum Einsatz. Dabei werden dem Körper die Nährstoffe intravenös (über die Blutbahn) zugeführt. Dies ist die letzte Option, wenn andere Formen der Ernährungszufuhr nicht (mehr) möglich sind.
Wenn möglich, sollte immer die niedrigste Stufe gewählt oder bei Bedarf nur ergänzend andere Ernährungsformen eingesetzt werden. Welche Form der Nahrungsaufnahme für Sie geeignet ist, erfordert immer eine individuelle Einschätzung und Anpassung, die von verschiedenen Faktoren abhängt. Dazu zählt die Art und das Stadium der Krebserkrankung, die Verträglichkeit der Nahrungsaufnahme sowie persönliche Merkmale des Patienten oder der Patientin. Die Entscheidung wird in enger Zusammenarbeit im medizinischen Team, insbesondere mit den Ernährungsfachleuten, getroffen.
Bei fortgeschrittener Erkrankung empfiehlt die Leitlinie außerdem den Einsatz von appetitsteigernden Medikamenten sowie Medikamenten zum Muskelaufbau und zur Entzündungshemmung.
Die 3.-5. Stufe haben wir für Sie auf eigenen Webseiten noch einmal genauer beschrieben. Klicken Sie gerne auf das Bild und sie werden zur jeweiligen Stufe weitergeleitet.
Von sogenannten Krebsdiäten wird jedoch unbedingt abgeraten, da für diese keine Wirksamkeit belegt werden konnte und diese oftmals sogar durch den Verzicht bestimmter Lebensmittel dazu beitragen, dass eine (drohende) Mangelernährung noch schneller fortschreiten kann.
Ernährungstherapien bei der GHD
Unsere Leistungen
Der Versorgungsbereich Ernährung umfasst therapeutische und präventive Aspekte. Die Ziele dabei sind die Verbesserung des klinischen Verlaufs, Erhalt und Steigerung der Leistung, die Wiederherstellung der Gesundheit, die Förderung sowie Beschleunigung der Genesung und der Erhalt oder die Verbesserung der Lebensqualität. Bei der GHD GesundHeits GmbH Deutschland kümmern wir uns im Schwerpunkt um den Ernährungssupport inklusive Beratung von mangelernährten Patienten und liefern hierzu neben der Nahrung auch die erforderlichen Hilfsmittel.
Beratung und Schulung
- Indikationsbezogene Produktauswahl für orale, enterale und parenterale Ernährung
- Schulung und Anleitung im Umgang mit den individuell benötigten Produkten und Hilfsmitteln unter Einbeziehung von Angehörigen und ambulanter Pflege
- Professionelle Nährwertberechnung
- Kochrezepte und Anwendungstipps für Trinknahrung und Nahrungsergänzungen
- Lehrküchen-Angebote für Patienten und Angehörige
- Screening und Assessment auf Mangelernährung
- Beratung bei der Erarbeitung von individuellen Therapieplänen
- Unterstützung bei der Rezeptausstellung nach Arzneimittelrichtlinie
- Ernährungssprechstunden
- Geräteeinweisung nach MPG
- Fortbildungen zur Sonden-/Katheterpflege, Applikation von Sondennahrung
- Weiterbildung zum Ernährungsmanager
Versorgung und Qualitätssicherung
- Koordination der Hilfs-, Reha- und Arzneimittelbestellung
- Regelmäßige Ernährungsvisiten
- Unterstützung bei Kostenklärung
- Implementierung von Experten- und Versorgungsstandards
- Beratung und Berechnung DGEM-Leitlinien konform
- Arbeitshilfen zur Mangelernährungstherapie und zur Codierung
- Professionelle Nährwertberechnung
- Validierter Screeningbogen
Unser Expertenportrait
„Ein von mir betreuter Dialysepatient musste im Rollstuhl zu seiner Dialyse gefahren werden. Ich legte gemeinsam mit dem behandelnden Arzt eine Ernährungstherapie fest, die während der Dialyse ebenfalls direkt über den Blutweg gegeben wird. Bereits nach kurzer Zeit konnte mein Patient wieder selbständig mit Gehstock zur Blutwäsche kommen und begleitete seine Frau beim Einkaufen.“
So beschreibt Oecotrophologin Johanna Braunshausen ein für sie einschneidendes berufliches Erlebnis.
Nach ihrem Studium, einer Ausbildung zur Ernährungsberaterin und einer Weiterbildung für angeborene Stoffwechselerkrankungen übernahm sie ihre Stelle als Ernährungsexpertin bei der GHD und trägt mit ihrer Kompetenz dazu bei, dass „Mangelernährung erkannt wird, die Patient*innen korrekt betreut und begleitet werden und dadurch wieder mehr Lebensqualität erhalten”.
Frau Braunshausen ist eine von unseren Ernährungsspezialistinnen, die für Sie bundesweit tätig sind.
Johanna Braunshausen
Oecotrophologin
Gibt es Tipps für die Ernährung bei einer Krebserkrankung?
Wir zeigen Ihnen auf, welche Tumorarten einen ungewollten Gewichtsverlust hervorrufen können und welche Möglichkeiten es gibt, dem entgegenzuwirken. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Sicherung der richtigen Ernährung bei Krebs, wenn durch die Krebstherapie Nebenwirkungen wie z.B. Geschmacksveränderung, Durchfall oder Übelkeit entstehen.
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Mehr InformationenErnährung nach der Tumortherapie
Auch nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung ist eine weiterführende Ernährungstherapie von Vorteil, um die Behandlungsergebnisse zu sichern.
Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse am Tag verringert das Risiko für einen Rückfall der Krebserkrankung nachweislich. Vor allem bei Brustkrebs wurde dies nachgewiesen.
Durch die Nebenwirkungen, die durch Krebsbehandlungen wie zum Beispiel einer Chemotherapie entstehen können, fällt der Aufbau einer ausgewogenen, alltäglichen Ernährung nicht immer leicht. Weiterbestehende Schmerzen, Appetitverlust, unangenehmer Geschmack im Mund oder Organbeschwerden können die Nahrungsaufnahme erschweren. Hierbei kann es einigen onkologischen Patientinnen und Patienten helfen, farbenfrohe Speisen mit vielen Vitaminen appetitlich anzurichten, oder das Lieblingsessen zuzubereiten. Bitte greifen Sie nicht ohne ärztliche Absprache zu Nahrungsergänzungsmitteln, da es zu Wechselwirkungen kommen kann und sie keine vollwertige Mahlzeit ersetzen.
Es kann außerdem hilfreich sein, die Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen am Tag aufzuteilen, um dem Körper eine konstante Energiezufuhr zu liefern und die Verdauung nicht zu stark zu belasten. Daneben sollten Sie versuchen, eine eiweiß- und ballaststoffreiche Kost zu sich zu nehmen und genügend Flüssigkeit zu trinken, im besten Fall Wasser.
Auch nach der Krebsbehandlung gilt: Eine spezielle Diät müssen Sie in der Regel nicht einhalten. Wenden Sie sich, wenn möglich, an eine Ernährungsberatung und besprechen Sie, welche Ernährung für Sie geeignet ist.
Weiterhin sollten Sie versuchen, ausreichend körperliche Aktivität in Ihren Alltag zu integrieren, um den Muskelaufbau zu fördern.
Gibt es Ernährungstipps um Krebs vorzubeugen?
Es ist zwar nicht möglich, durch eine bestimmte Ernährung eine Krebserkrankung gänzlich zu verhindern, jedoch kann durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung das Krebsrisiko deutlich gesenkt werden bzw. durch den Verzehr kritischer Lebensmittel erheblich erhöht werden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) empfiehlt eine möglichst abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit reichlich pflanzlichen Lebensmitteln. Vor allem rotes Fleisch sowie verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken gelten als krebserregend und sollten daher nur in geringen Maßen verzehrt werden. Auch Genussmittel wie Alkohol und Nikotin sollten in einer gesunden und guten Ernährung weitestgehend reduziert werden.
Neben gesunder Ernährung spielt bei onkologischen Erkrankungen auch das Körpergewicht eine Rolle. Der World Cancer Research Fund geht davon aus, dass Übergewicht das Risiko für mindestens 13 Krebsarten erhöht.
Werden Ernährungstherapien von der Krankenkasse bezahlt?
Viele der Ernährungstherapien sind verordnungsfähig und werden somit von der Krankenversicherung bezahlt. Grundlage hierfür ist immer das Rezept, das durch den Arzt ausgestellt wird.
Trink- und Sondennahrungen sind verordnungsfähig, wenn eine normale Ernährung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist (Arzneimittel-Richtlinie des GBA § 21 Abs. 1; § 19 Abs. 3 i.V.m. § 31 Abs. 1 Satz 2 SGB V). Dies ist der Fall, wenn eine Modifikation der normalen Ernährung – z. B. durch Nahrungsergänzungsmittel – oder andere ärztliche, pflegerische oder ernährungstherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation nicht ausreichen. Nahrungsergänzungsmittel sind nicht erstattungsfähig und müssen selbst bezahlt werden.
Die Kosten für Produkte zur medizinisch enteralen Ernährung (Trinknahrung, Sondennahrung, Applikationstechnik) werden unter diesen Voraussetzungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Zuzahlungsregelungen sind identisch mit denen für Arzneimittel. Für Privatversicherte empfiehlt es sich, die Regelungen bei der jeweiligen privaten Krankenkasse zu erfragen.
Bei der parenteralen Ernährung handelt es sich um verschreibungs- und apothekenpflichtige Arzneimittel. Eine ärztliche Verordnung ist daher zwingend erforderlich.
Die aktuelle Arzneimittel-Richtlinie finden Sie auf der Seite des G-BA: Arzneimittel-Richtlinie – Gemeinsamer Bundesausschuss (g-ba.de)
Die medizinisch notwendigen Fälle finden Sie in der aktuellen Richtlinie unter §21.
Die GHD GesundHeits GmbH Deutschland ist das größte ambulante Gesundheits-, Therapie- und Dienstleistungsunternehmen Deutschlands.
Die GHD-Unternehmensgruppe versorgt Patienten bundesweit mit Hilfs- und Arzneimitteln und vereint Produktion, Logistik sowie produktbegleitende Dienstleistungen unter einem Dach.
Mit rund 1.700 Mitarbeitern ist die GHD für mehr als 665.000 Patientenversorgungen und ca. 18.000 institutionelle Kunden (Kliniken, Arztpraxen, Pflegeheime und Pflegedienste) tätig.
Durch das bundesweit flächendeckende Netzwerk an Versorgungsspezialisten bringt die GHD Gesundheit und Qualität zu den Patienten nach Hause.
Die ganzheitliche Versorgung erfolgt durch interdisziplinäre Teams aus exzellent ausgebildeten Spezialisten.
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