Wie finden Ärzteheraus, um welche Art der Inkontinenz es sich handelt und welche Behandlung die richtige ist?
Wer seinen Urinablass nicht kontrollieren kann, leidet wahrscheinlich an einer Inkontinenz.
Eine Inkontinenz ist keine einheitliche Krankheit. Ihre Ursachen variieren und erfordern unterschiedliche Arten der Behandlung. Für den behandelnden Arzt ist es daher wichtig zu klären, an welcher Inkontinenzform die betroffene Person leidet. Für die Diagnose stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Die wichtigste ist dabei das Anamnesegespräch. Im Gespräch wird geklärt, wann der Urinverlust auftritt, ob tagsüber oder auch nachts oder, ob es Vorerkrankungen wie Diabetes Mellitus, eine Herzinsuffizienz oder Schilddrüsenerkrankung gibt. Weiterhin wird geklärt, ob Betroffene Medikamente einnehmen, deren Nebenwirkung eine Inkontinenz begünstigen können.
Inkontinenz Diagnose-Methoden
Im Folgenden lernen Sie einige Diagnose-Methoden kennen:
Miktionstagebuch
Eine der gängigsten Diagnose-Methoden der Inkontinenz ist ein Miktionstagebuch. In diesem notieren die Patienten über einen Zeitraum von 3 bis 14 Tagen, wie häufig sie die Toilette aufsuchen, wann sie Harndrang verspüren und wie viel Urin sie pro Toiletten-Gang ausscheiden. Mithilfe dieser Angaben lassen sich Schlüsse auf die Ursache der Inkontinenz feststellen.
Pad-Test
Bei diesem Test wird die zu behandelnde Person mit einer Einlage ausgestattet, die sie über einen definierten Zeitraum tragen muss. Innerhalb dieses Zeitraums wird die Person körperlicher Belastung ausgesetzt. Verliert sie dabei Urin, kann das ein Anzeichen für eine Belastungsinkontinenz sein.
Blasenspiegelung
Bei einer Blasenspiegelung wird über die Harnröhre ein Endoskop eingeführt, um das innere der Blase zu begutachten. Mit diesen Informationen können Rückschlüsse auf die Art der Inkontinenz gezogen werden.
Harnuntersuchung
Um herauszufinden, ob die Inkontinenz durch eine Entzündung bedingt wird, kann der Urin auf in ihm enthaltene Bakterien untersucht werden.
Ultraschalluntersuchung
Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung lassen sich mögliche Veränderungen der auf dem Beckenboden aufliegenden Organe wie der Blase oder bei Frauen der Gebärmutter sichtbar machen. Diese Veränderung können eine Inkontinenz bedingen.
Urodynamik
Eine urodynamische Messung untersucht mehrere Parameter des Vorgangs des Urinierens. Unter anderem werden Harnfluss, Blasendruck und Aktivität des Beckenbodens und Bauchmuskulatur gemessen. Die aus diesen Untersuchungen gewonnen Erkenntnisse sorgen für die bessere Einordnung der Art der Inkontinenz.
3 Antworten zu “Wie wird Inkontinenz diagnostiziert?”
Beim chirurgischen Eingriff bei Frauen: Wird dieser ambulant durchgeführt.
Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar
Mit freundlichem Gruß
Ursula Fischer
Hallo Frau Fischer,
wenn eine Behandlung auf der Basis von Physiotherapie oder anderen konservativen Behandlungsmethoden bei einer Belastungsinkontinenz nicht mehr ausreicht, gibt es verschiedene minimalinvasive Operationsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Bandoperation zur Stützung der Harnröhre (TVT), das laparoskopische Anheben der Scheide, das Einsetzen eines Kunststoffnetzes oder das Unterspritzen der Harnröhre mit Urethral Bulking System.
Welche Operation die richtige für Sie ist, entscheidet der behandelnde Arzt und somit auch wo die diese durchgeführt werden kann. Auch über die Risiken und möglichen Komplikationen klärt Sie Ihr behandelnder Arzt im Vorfeld auf.
Beste Grüße
Vielen Dank für diesen Artikel zu Inkontinenz. Gut zu wissen, dass diese oft von einem Arzt durch ein Tagebuch, das der Patient führt, diagnostiziert wird. Ich werde auch mal zu einem Arzt gehen, da ich einen Verdacht habe.