Eine Blasenentzündung (Zystitis) fängt man sich schnell ein. Kein Unterhemd angezogen oder kalt gesessen – schon brennt es beim Wasserlassen.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Harnröhre beim Mann ist 20–25 cm lang, da ist der Weg für die Keime weiter. Eine Blasenentzündung kann oft mit Hausmitteln gegen Blasenentzündung gelindert werden.
Was können Sie tun? Oft kommen Antibiotika zum Einsatz, aber muss das immer sein?
Sollten Sie an einer Blasenentzündung leiden, ist es wichtig ausreichend zu trinken, um die Erreger aus der Blase auszuspülen. Sinnvoll ist auch die lokale Anwendung von Wärme: Eine Wärmflasche auf dem Bauch ist wohltuend und entspannt die verkrampfte Muskulatur.
Wir möchten Ihnen einfache und nützliche Hausmittel gegen Blasenentzündung vorstellen, welche die Behandlung einer Blasenentzündung positiv beeinflussen.
Eukalyptusöl
Cineol ist das ätherische Öl des Eukalyptusbaumes. Es hat eine stark entzündungshemmende Wirkung. Angewendet wird das Öl als Kompresse. 5 Tropfen Eukalyptusöl (Apotheke) in 300 ml heißes Wasser geben, Tuch darin tränken, auspressen. Anschließend kann die Kompresse mit einem Tuch oder einer Wärmflasche zugedeckt werden. Sie sollten mindestens 30 Minuten ruhen.
Rettichsaft
Dieses Hausmittel kannte schon meine Großmutter und hat es regelmäßig an sich angewandt. Einen mittelgroßen Rettich schälen und in kleine Würfel schneiden. Danach mit drei Esslöffeln Rohrzucker mischen und 30 Minuten ziehen lassen. Das Ganze pürieren. Morgens und abends einen Esslöffel einnehmen. Die Senföle des Rettichs gelangen über den Saft schnell ins Blut und lagern sich dann in der Harnblase an. Dort töten sie Bakterien und regen die Blasentätigkeit an.
Brennnesseln
Die Brennnesseln sind ein sehr altes Heilkraut z. B. bei Rheuma. Essbar sind die Wurzeln und die Blätter. Bei einer Blasenentzündung verwenden Sie nur die Blätter. Für eine Tasse Tee 1–2 Teelöffel getrocknete Brennnesselblätter mit kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen und trinken. Der Tee wirkt entzündungshemmend.
Orthosiphonblätter
Orthosiphonblätter sind auch bekannt als Indischer Nierentee oder Javatee. Es handelt sich um ein pflanzliches Arzneimittel mit harntreibender Wirkung. Verwendet werden die zerkleinerten Stängelspitzen und Blätter.
Goldrutenkraut
Goldrutenkraut ist ein pflanzliches Arzneimittel mit harntreibender und entzündungshemmender Wirkung. Es wird hauptsächlich bei Blasenentzündungen zur Durchspülungstherapie angewendet.
Natron
In einem leicht sauren Milieu fühlen sich Keime besonders wohl. Das im Backpulver enthaltene Natron verändert den PH-Wert. Der Urin wird basisch. Als angenehmer Nebeneffekt wird das durch die Säure bedingte Brennen beim Wasserlassen gemindert. Zweimal täglich ein großes Glas Wasser mit einer Messerspitze Backpulver oder Natron trinken (nicht länger als drei Tage).
Löwenzahn
Löwenzahn ist als Hasenfutter bekannt und die milchige Flüssigkeit färbt die Hände. Diese milchige Flüssigkeit des Löwenzahns ist es aber, die eine entzündungshemmende Wirkung hat. Einen Tee erhalten Sie wie folgt: 1–2 getrocknete oder frische Löwenzahnblätter über Nacht in 300 ml kaltem Wasser einweichen. Den Sud aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und trinken.
Hopfen
Hopfen kennen wir aus der Bierherstellung. Die enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle der Blüten (Hopfenzapfen) wirken bei einer Blasenentzündung krampflösend.
Zubereitungsempfehlung für einen Hopfentee: 2 Teelöffel Hopfenblüten mit 150 ml heißem Wasser übergießen und ca. 10–15 Minuten ziehen lassen.
Cranberry
Die Wirkung der Cranberry ist umstritten. Mit Sicherheit schadet es Ihnen nicht, täglich ein Glas Cranberrysaft zu trinken. Die Inhaltsstoffe der Cranberry legen sich angeblich als Schutzfilm über die Bakterien und verhindern ihre Ansiedelung.
Hagebutten
Um eine ausreichende Trinkmenge pro Tag zu erreichen, empfiehlt sich Hagebuttentee, am besten ein bis zwei Liter am Tag. Den Aufguss stellen Sie aus den getrockneten Schalen der Früchte her, weil diese neben den Vitaminen B1, B2 und C auch wertvolle Pflanzensäuren und Pektine enthalten, die leicht harntreibend wirken.
Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse ist eine beliebte Salatbeigabe. Sie schmeckt leicht scharf. Durch die enthaltenen Senföle (Glucosinolate) gilt die Kapuzinerkresse als pflanzliches Antibiotika. Diese wirken antibakteriell – siehe auch Rettichsaft. Blüten und Blätter können Sie frisch essen. Getrocknete Präparate erhalten Sie in Apotheken.
Kürbiskerne
Kürbiskerne, bzw. Kürbiskernsamen, wirken nicht zwingend heilend bei einer Blasenentzündung, aber unterstützend. Durch die wertvollen Inhaltsstoffe, Vitamin E und Linolsäure, kräftigen sie die Blasenstruktur.
Brunnenkresse
Brunnenkresse wirkt harntreibend. Sie können sich einen Tee aufbrühen oder die Brunnenkresse frisch essen, z. B. als Salatbeigabe.
Alle hier erwähnten natürlichen Hausmittel gegen Blasenentzündung können nicht die Diagnose und Behandlung durch einen Arzt ersetzen. Sollten Ihre Beschwerden nach spätestens drei Tagen nicht deutlich gelindert sein, gehen Sie unbedingt zum Arzt.
2 Antworten zu “Welche Hausmittel helfen gegen Blasenentzündungen?”
Ich habe mal wieder eine Blasenentzündung. Interessant, dass Brennnesseln hiergegen helfen können. Wenn es nicht besser wird, gehe ich zum Urologen.
Ich habe seit drei Tagen eine Blasenentzündung. Ich werde Tee mit 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Brennnesselblätter ausprobieren. Wenn es mir morgen nicht besser geht, gehe ich zum Urologen für Frauen.