Hallo Ihr Lieben! 🙂 So langsam, aber sicher beginnt der Sommer. Pünktlich dazu möchte ich euch heute über meinen wunderschönen Urlaub auf Helgoland berichten. Stoma auf Reisen: was gibt es da für Herausforderungen? Leider lief dieser jedoch im Vorfeld nicht ganz ohne Hindernisse ab, die für mich als Stomaträger von großer Bedeutung waren. Also von Anfang an: Die Koffer waren gepackt und alles, was man so braucht, verstaut. Im Handgepäck hatte ich noch mein obligatorisches Notfallmaterial dabei. Zusammen mit meiner Familie war ich dann superpünktlich am Katamaran, der uns von den Hamburger Landungsbrücken nach Helgoland bringen sollte. So kamen wir dann mittags auf Helgoland an. Das Wetter war gut, nicht so heiß wie letztes Jahr, aber trocken. Unsere Bungalows auf der Düne waren zügig bezogen und so ging der Urlaub richtig los. Das Dünenrestaurant hatte uns dann am ersten Abend zu Gast, wir konnten noch draußen sitzen und in Ruhe essen.
So ging der erste Tag zur Neige und der zweite folgte. Wie jedes Jahr stand ein Inselrundgang auf dem Programm. Leider ist wieder viel von der Insel im Oberland verschwunden. Immer wieder brechen Teile der Insel einfach ab. Der langen Anna, dem Wahrzeichen von Helgoland, scheint das Wetter nichts anhaben zu können, sie steht da immer noch wie eine Eins. So verging auch dieser Tag ohne besondere Vorkommnisse. So sollte es am dritten Tag jedoch bedauerlicherweise nicht bleiben… Mittags erhielt ich eine Nachricht von der FRS Helgoline, in der es hieß, der Halunder Jet fährt am nächsten Tag nicht. Unplanmäßige Wartungsarbeiten stünden an, und er müsse in die Werft. So ein Schock und was nun? Wie kommen wir von der Insel runter? Ich bin schnurstracks ins Büro der FRS Helgoline und habe nachgefragt, wie es inzwischen weitergeht. Wir sollten mit der MS Helgoland nach Cuxhaven fahren, dort stünden Busse bereit, die uns nach Hamburg bringen. Ich wurde leicht panisch, das geht ja nun gar nicht, Bus und ich fahren ohne Toilette und das auch noch mit Durchfall! Nein, das mache ich nicht! Dann hieß es plötzlich, dass der Katamaran wohl nur einen Tag ausfällt und dann wieder fährt. Super dachte ich, dann verlängern wir alle unseren Urlaub um einen Tag und alles ist gut. Es war nicht einfach, einen unserer Bungalows für eine Nacht zu verlängern, zumal zeitgleich auch noch die jährliche Pfingstregatta auf Helgoland stattfand. Aber was soll ich sagen, ich habe das hinbekommen…! 😉 So freuten wir uns über den weiteren Tag Urlaub!
Der zweite Schock kam am nächsten Tag, wieder eine Nachricht von der FRS Helgoline: Weitere zwei Tage wird der Katamaran nicht fahren! Ok, nun nützte es nichts, wir mussten von der Insel runter und nach Hause. Also in den sauren Apfel beißen und das Beste daraus machen. Also habe ich die Fahrkarten für die MS Helgoland gekauft und mit der FRS Helgoline gesprochen. Die Dame im Büro war sehr freundlich und hat sich mein Problem mit dem Bus und der Toilette an Bord angenommen. Nach einem Telefonat mit ihrem Chef und dem des Busunternehmens stand fest, dass für eine funktionsfähige Toilette im Bus gesorgt ist. Von diesem Service war ich wirklich sehr begeistert, daher konnte ich den letzten Tag auf Helgoland noch genießen.
Die Überfahrt war relativ ruhig, jedoch viel länger als mit dem Katamaran. Nun auf zum Bus… Ja, was soll ich sagen… Von den bereitgestellten Bussen haben wir natürlich ausgerechnet den erwischt, der zwar eine Toilette hatte, aber kein Wasser. So habe ich dann mit dem Busfahrer gesprochen und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich sie trotzdem nutzen könne. Fand ich zwar nicht wirklich gut, aber was sollte ich machen? Wir hatten super Plätze, direkt hinter dem Fahrer und wir saßen alle zusammen. Mir wird im Bus immer sehr schnell übel und da ist es mir schon wichtig vorn zu sitzen, da schaukelt es weniger und ich kann geradeaus herausschauen. Nun hat meine Freundin das auch mitbekommen, dass die Toilette kein Wasser hat und hat sich erst einmal beim Personal der FRS Helgoline beschwert. Also hieß es für meinen Mann und mich jetzt: Umsteigen in einen anderen Bus. Andere Gäste mussten also für uns Platz machen. Was für mich nicht wirklich gut war, denn jetzt saßen wir in der vorletzten Reihe. Natürlich wurde mir schlecht unterwegs, allerdings war es gut, eine Toilette zu haben, die man sauber hinterlassen kann. Und gebraucht habe ich die, denn mein Darm war alles andere als ruhig und entspannt. Wie soll er auch bei diesem Stress?
Mit Stoma reisen – mein Fazit: Schlussendlich kann ich nur sagen, ich bin der FRS Helgoline dankbar für ihre Mühe und Hilfe. Klar ist es schade, dass das Busunternehmen nicht so mitgearbeitet hat, wie gewünscht. Ich hoffe jetzt auf das nächste Jahr, denn wir wollen wieder mit dem Halunder Jet nach Helgoland reisen, unsere Bungalows sind auch schon gebucht. Alles in allem war es außer der Rückreise wieder ein toller Kurzurlaub. Helgoland bringt mich immer schön runter und entschleunigt den Alltag. Wenn ihr mal eine Bustour vorhabt, hakt unbedingt nach, ob es eine funktionierende Toilette an Bord gibt. Das ist wichtig, wenn man mit Stoma auf Reisen geht. Gerade für die von euch, die einen Dünndarmausgang haben, ist das notwendig. Einen kompletten Wechsel kann man da allerdings nicht machen, es ist viel zu eng und zu wackelig während der Fahrt. Ich würde keine lange Strecke mit dem Bus fahren wollen, da nehme ich doch lieber den Zug, das Schiff oder das eigene Auto. Im Zug und Schiff habe ich immer die Möglichkeit, ordentlich und mit Platz zum Klo zu gehen. Im Zug sollte man immer ein eigenes Desinfektionsmittel dabeihaben. Im Auto bin ich frei anzuhalten, wo ich denn möchte und die Raststätten zu benutzen. Mit Stoma reisen ist also durchaus möglich und mit einer guten Vorbereitung keinproblem. Ich wünsche euch einen erholsamen Urlaub – ohne spontane Reiseänderungen und eine gute Erholung!
Eure Melanie
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