Hallo! 🙂 Bevor ich mich euch in meinem nächsten Blog-Beitrag vorstelle, möchte ich euch heute einen kleinen Bericht von meinem Kurztrip nach Helgoland präsentieren. Bereits vor dem Urlaub gab es schon etwas zu planen: Habe ich genügend Versorgungen für mein Stoma da oder muss ich noch etwas bestellen? Man weiß ja nie wirklich was so kommt, wie warm es wird und wie oft wird meine Versorgung nass?
Gute Planung ist die halbe Miete
Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich für vier Tage Urlaub auf Helgoland doppelt so viel in meinen Koffer gepackt, als ich eigentlich brauche. Auch habe ich geschaut, ob ich alle Medikamente habe. Da ich ein Medikament nehme, das kühl gelagert werden muss, habe ich mich mit der Reederei in Verbindung gesetzt und gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, es während der Überfahrt zu kühlen. Wir sind mit dem Katamaran von Hamburg nach Helgoland gefahren. Vor der Abfahrt konnte ich dann mein Medikament abgeben und die Stewardess hat es an dann in den Kühlschrank gestellt. Für längere Urlaube bieten die meisten Unternehmen, Reiseveranstalter und Fluglinien zusätzliches Freigepäck für die Stomaversorgung an. Auch eine Behindertentoilette gab es an Bord, was mir die Reise sehr erleichtert hat – die normale Toilette ist doch sehr eng. Den Euro-WC-Schlüssel braucht man auf Helgoland und an Bord nicht, alle Behindertentoiletten sind offen. Nur das Essen an Bord des Katamarans war für einen Stomaträger schwierig und man sollte sich was mitnehmen. Da ich mehr Versorgungen mitgenommen habe, als ich normalerweise benötigen würde, wurde mein Koffer doch schwerer als gedacht. Daher war ich sehr froh, dass ich in Begleitung unterwegs war. Jede Treppe, Stufe oder Bordsteinkante wird zum Hindernis. Gerade um zur S-Bahn zu kommen, ein- und aussteigen geht nicht ohne die geringste Mühe und ohne Hilfe. Allerdings kann man sein Gebäck auch mit der Post zum Urlaubsort schicken. Auf Helgoland war es kein Problem, ich habe mein Gebäck abgegeben und bis zum Ferienhaus bringen lassen.
Die Infrastruktur auf Helgoland
Die Ferienhäuser auf Helgoland sind meiner Erfahrung nach super eingerichtet: große Badezimmer und auch die Küche ist komplett ausgestattet. Wir haben auf Helgoland gekocht und so konnte ich auch ohne Angst und Reue essen – jeder was er verträgt. Aber auch die Restaurants sind super und gehen auf Extrawünsche ein. Lebensmittel und Getränke einzukaufen ist wiederum allerdings nicht so einfach und viel zu schwer alleine in die Wohnung zu transportieren. Auch hier war ich sehr dankbar, dass ich nicht alleine war, aber wie macht man es, wenn man alleine ist? Zum Einkaufen musste man immer mit dem Boot fahren. Vielleicht habt ihr da ja noch eine Idee oder Erfahrungen? Ich freue mich auf eure Tipps und Kommentare! 😉
Mein Schwimmgürtel und ich… 😉
Wir hatten auf Helgoland super Wetter und haben uns auch am Strand aufgehalten. Ich fühle mich im Bikini im Vergleich zu einem Badeanzug wohler, hier drückt nichts und tut auch nicht weh. Zum Schwimmen, Planschen und Ballspielen habe ich mir dann meinen Schwimmgürtel angelegt. Der Schwimmgürtel gibt mir den nötigen Halt und damit auch Sicherheit. Mein Beutel ist immer sehr schnell voll und das Gewicht muss dann ja durch die Platte gehalten werden. Das übernimmt dann der Gürtel. Wasserdicht ist er allerdings nicht, braucht er aber auch nicht zu sein, finde ich. Der Filter im Beutel soll zwar im Wasser kaputtgehen, aber bisher habe ich da noch keine Probleme gehabt. Am nächsten Morgen wird dann ja eh der Beutel gewechselt. Zum richtigen Schwimmen war mir aber die Nordsee dann doch noch zu kalt, da freue ich mich auf den nächsten Urlaub. Dort kann ich dann auch ausprobieren, ob sich Salzwasser am Stoma bemerkbar macht.
Die Reaktionen anderer Urlauber auf mein Stoma
Die Blicke von anderen Menschen oder auch die Fragen, gerade von Kindern, stören mich nicht mehr. Klar am Anfang war das ungewohnt und ich habe mich da nicht so wohlgefühlt, aber heute gehört mein Stoma zu mir. Wer mich fragt, bekommt auch immer eine Antwort. Ich hoffe, mein kleiner Bericht hat euch Freude und vielleicht auch Mut gemacht. Auch wir dürfen und können am Strand sein und das Leben genießen.
Eure Melanie