Was ist besser, die einteilige oder zweiteilige Stomaversorgung?
Ein fröhliches Hallo an alle, immer wieder werde ich gefragt, welche Versorgung besser ist: die einteilige oder die zweiteilige Versorgung? Ich habe mir Gedanken dazu gemacht und mich auch mit anderen Stomaträgern ausgetauscht. Meine Idee war zunächst, dass jeder, der einen Dickdarmausgang hat, eine einteilige Versorgung trägt und jeder, der einen Dünndarmausgang hat, die zweiteilige Versorgung. Aber so einfach ist das nicht. Für Menschen mit einem Dickdarmausgang kann es sinnvoll sein, eine zweiteilige Versorgung zu tragen. Aber wieso nun ein oder zwei Teile?
Bei der zweiteiligen Versorgung kann man den Beutel von der Basisplatte abnehmen, bei der einteiligen Versorgung sind diese fest miteinander verbunden. Die einteilige Versorgung wechselt man zwangsläufig häufiger als die zweiteilige Versorgung. Hier reicht es aus, nur den Beutel zu wechseln. Das spart die Basisplatten und es geht viel schneller, da man nicht eine neue Basisplatte auf die Haut kleben muss. Mir wurde mal als Richtwert gesagt, die einteilige Versorgung sollte täglich (bzw. bei Bedarf mehrmals täglich) und die Basisplatte der zweiteiligen Versorgung alle zwei Tage gewechselt werden. Ich benutze die zweiteilige Versorgung und mache meine Versorgung alle fünf Tage neu. Das hat den Grund, dass meine Haut sehr empfindlich ist und ich sie nicht allzu oft reizen möchte. Ich bin ganz froh über das lange Wechselintervall, da es mir morgens Zeit und Aufwand spart. Jeden Tag mache ich einen neuen sauberen Beutel darauf und sehe mir meinen Darm einmal an, ob alles gut ist.
So ist es also nicht nur abhängig vom Darmausgang, sondern auch von der eigenen Haut und dem ganz persönlichen Empfinden, ob nun eine einteilige oder zweiteilige Versorgung genommen wird. Probiert es einfach aus. Beide Systeme gibt es mit geschlossenem oder Ausstreifbeutel und in verschiedenen Größen und Material. Wie groß ein Beutel sein sollte, hängt davon ab, wie oft er geleert werden muss. Wenn man das Glück hat, tatsächlich nur einmal am Tag seinen Beutel leerzumachen, dann geht auch ein geschlossener Beutel super. Das ist oft bei einem Dickdarmausgang der Fall, bei einem Dünndarmausgang leert man diesen mehrmals über den Tag verteilt. Die Dichtigkeit ist bei beiden Systemen ausgezeichnet, mir ist bisher nur einmal die Verbindung zwischen Beutel und Platte aufgegangen. Leider war ich da selbst schuld dran. Ich wachte nachts im Bett zwischen meinen beiden Patenkindern auf und musste meinen Beutel leer machen. Der Beutel war viel zu voll geworden und ich bin dann auch noch falsch aufgestanden. Statt über meine Körperseite zu rollen, bin ich direkt mit meinem Oberkörper hochgekommen und diesen Druck hat die Verbindung nicht ausgehalten. Es war eine super Sauerei, aber meine beiden Mädchen haben alles verschlafen. Also nachts immer besser über die Seite aufstehen und nicht über den Rücken hochkommen, dann hält auch alles perfekt dicht. Lasst euch Zeit mit dem Aussuchen der richtigen Versorgung, euer Stomatherapeut hat bestimmt noch den einen oder anderen persönlichen Tipp für euch.
Bis bald, eure Melli
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