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Bahnreisen mit Stoma

Wie ist Bahn fahren mit Stoma?

Moin ihr Lieben,

neulich stand ich vor einer schwierigen Entscheidung: fahre ich alleine mit dem Auto oder mit der Deutschen Bahn?

Zur Vorgeschichte: im Bundeszentrum der DLRG e.V. beginnen die Lehrgänge wieder. Natürlich alles anders als vor Corona.

Meine Aufgabe war es wieder, einen Lehrgang mit zu gestalten und eigentlich mache ich das auch sehr gerne und freue mich immer sehr auf meine Teilnehmer. In diesem Fall hatte ich wieder Bundesfreiwillige, die ihren Dienst in ganz Deutschland leisten und einmal in ihrem Jahr nach Bad Nenndorf dürfen. Da treffe ich dann regelmäßig auf viele unterschiedliche Menschen und das ist mit Corona so eine Sache.

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Zunächst habe ich mir dann das Hygienekonzept zuschicken lassen und überlegt, ob ich überhaupt dabei sein kann oder lieber nicht.

Das Konzept hat wenig Risiko zurückgelassen und so habe ich mir dann nur noch Gedanken machen müssen, wie komme ich hin und her – Auto oder Bahn? Da ich in der Woche eingesetzt war und mein Mann arbeiten musste, musste ich auf jeden Fall alleine reisen. Das Auto hat nicht nur den Vorteil, dass ich auf keine anderen und fremden Menschen treffe, sondern auch mein Gepäck ins Auto gestellt und vor Ort auf das Zimmer gebracht bekomme. Ich muss also nichts heben und wäre eigentlich sehr gut mit dem Auto unterwegs, aber… Wenn da mein Körper nicht wäre. Der Hinweg stellt selten ein Problem dar, da kann ich mich vorher ordentlich ausruhen und entspannt losfahren. Zurück ist das eine ganz andere Sache, da bin ich sehr erschöpft und müde, mir wird dann schnell schwindelig. Das Ganze dann am Steuer…ich habe mich nicht getraut. Aber mit der Deutschen Bahn, heutzutage? Gut, es ist Maskenplicht im Zug und ich möchte auch nicht zu panisch sein, aber Respekt habe ich schon. Also habe ich mit dem Lehrgangsleiter gesprochen und ihn gefragt, ob ich unter den Umständen auch eine Fahrkarte für die 1. Klasse bezahlt bekomme? Ja, das hat er abgesegnet und so bin ich dann 1. Klasse mit dem ICE von Hamburg nach Hannover und von Hannover in der S-Bahn, wo es auch einen 1. Klasse-Bereich gibt, nach Bad Nenndorf gefahren. Es waren sehr wenig Menschen in der 1. Klasse und so konnte man gut einen großen Abstand halten. Alle haben ihre Maske getragen und ich fühlte mich recht sicher, sicherer als übermüdet und erschöpft Auto zu fahren. Was dann allerdings sehr erschreckend war, der Hauptbahnhof Hannover war brechend voll. Ich war froh, dass ich mich dort nur zehn Minuten aufhalten musste und der Anschluss perfekt funktioniert hat. Mein Gepäck habe ich dieses Mal selber getragen, da ich nur wenig dabei hatte. Für eine Nacht ist es ja überschaubar, auf meine Notfallversorgung habe ich natürlich nicht verzichtet.

Um überhaupt fahren zu dürfen, musste ich dann vorab noch einen Corona-Test machen lassen.

Übers Wochenende hatte ich mich erkältet und da man ja ohne Test nicht weiß, ob es nun Corona oder eine Erkältung ist musste ich zum Test. Ohne Test hätte ich bei der DLRG nicht referieren dürfen. Also mit meinem Arzt telefoniert, Termin für den nächsten Tag und das Ergebnis noch ein Tag später, es war negativ. Also ging es einen Tag später los nach Bad Nenndorf. So entspannt würde ich wieder mit der Deutschen Bahn fahren, aber zur Zeit nur 1. Klasse. Hoffen wir alle, dass wir gut durch den Herbst und Winter kommen! Bleibt gesund und bis bald!

Eure Melli

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Eine Antwort zu “Bahnreisen mit Stoma”

  1. Ingo Bork sagt:

    Ich habe eine BahnCard Business und bin beruflich zwischen 2 und 4 Tausend Kilometer im Monat mit der Bahn in ganz Europa unterwegs, mit Stoma und nur noch einer Niere mit Niereninsuffizienz Stadium 3.
    Alles überhaupt kein Problem, egal ob 1. oder 2. Klasse. So gut wie jeder Zug hat eine Behinderten Toilette und auch extra Plätze für Leute wie uns, die einen Behinderten Ausweis haben. Dort sitzt man meistens alleine und braucht keine Angst vor Ansteckung haben. Natürlich sind die Toiletten im Zug nicht immer die saubersten aber ich versuche sowieso immer mein Stoma im Stehen zu entleeren, ich gehe dabei etwas in die Knie, so das ich gar nicht erst mit irgendwelchen Dingen in Berührung komme. Hände waschen danach ist Pflicht, wenn nicht möglich kommen meine Feuchttücher zum Einsatz. Zum Abschluss benutze ich dann noch mein Desinfektion Spray das ich immer dabei habe.
    Mit diesem Verhalten bin ich bisher gut gefahren, auch zu Corona Zeiten.
    Haltet die Ohren steif und bleibt gesund.
    Ingo

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