Mangelernährung
Der Begriff Lebensmittel kommt nicht von ungefähr: Über unsere Lebensmittel nehmen wir Nährstoffe und Energie auf. Wenn wir zu wenig oder auch das Falsche essen, kann unser Organismus seine körperlichen und geistigen Funktionen nicht aufrechterhalten. Diesen Zustand nennt man Mangelernährung, Malnutrition oder auch Unterernährung. Hohes Alter oder chronische Erkrankungen sind Risikofaktoren für eine Mangelernährung.
Mehr als 25 % der Patienten, die in ein Krankenhaus eingeliefert werden, weisen Anzeichen einer Mangelernährung auf. In der Folge verlängert sich der Krankenhausaufenthalt, die Lebensqualität sinkt, die Komplikationsrate und das Sterberisiko steigen. Noch immer sterben fast 40 Prozent der Krebspatienten an den Folgen von Mangelernährung. Sie gilt als unabhängiger Risikofaktor für das klinische Outcome.
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Mangelernährung - was ist das eigentlich?
Mangelernährung ist eine Form der Fehlernährung. Darunter versteht man die zu geringe Zufuhr von Nahrung oder Nahrungsbestandteilen, die der Körper zum Leben braucht bzw. die Unfähigkeit des Körpers, die Nahrung aufzunehmen oder zu verarbeiten.
Ein Mangel an einem bestimmten Nährstoff kann bei fast jeder Ernährungsform entstehen. Im Allgemeinen wird zwischen einer quantitativen und einer qualitativen Mangelernährung unterschieden.
- Quantitative Mangelernährung: Über einen längeren Zeitraum werden zu wenig Kalorien aufgenommen (Unterernährung).
- Qualitative Mangelernährung: Nicht ausreichende Versorgung mit essenziellen Nahrungsbestandteilen über einen längeren Zeitraum bei ausreichender Kalorienmenge
- Kombinierte Mangelernährung: Über einen längeren Zeitraum werden zu wenig Kalorien aufgenommen und wichtige Nahrungsbestandteile fehlen (globale Malnutrition).
Wie wird eine Mangelernährung bestimmt?
Wie wenig ist zu wenig?
Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin wird eine krankheitsassoziierte Unterernährung durch drei einfach zu ermittelnde Kriterien bestimmt:
- Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5 kg/m² oder
- Ungewollter Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent in den letzten drei bis sechs Monaten oder
- BMI unter 20 kg/m² und unbeabsichtigter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent in den letzten drei bis sechs Monaten.
Ältere Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Mangelernährung. Bei über 80-Jährigen ist es fünfmal so hoch wie bei 50-Jährigen. Für Erwachsene ab 65 Jahren gelten leicht abweichende Kriterien:
- BMI unter 20 kg/m²
- Ungewollter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent in drei Monaten.
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Unsere Ernährungsberatung
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0800 5167 208 (gebührenfrei)
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Wie wird eine Mangelernährung diagnostiziert?
Es stehen verschiedene Screening-Methoden und Untersuchungen zur Verfügung, die verwendet werden, um eine Malnutrition zu diagnostizieren. Der behandelnde Arzt spricht bei einem Verdacht mit dem Patienten über dessen Ernährungsgewohnheiten, Erkrankungen und Beschwerden. Darauf folgte eine körperliche Untersuchung. Dabei untersucht der Arzt folgende Aspekte:
- Blutdruck und Puls
- Zähne und Zunge
- Kau- und Schluckfunktion
- Haut
- subkutane Fettgewebe
- Gewebeschwellungen/Ödeme
- Gewebeschäden, Geschwüre oder Hautrisse
- Body-Mass-Index (BMI)
Im Anschluss an die körperliche Untersuchung folgt die Messung der Blutwerte. Im Labor wird mittels einer Blutprobe ein Blutbild angefertigt, das Aufschluss über Strukturproteine, Vitamin-B12, Vitamin-D oder Elektrolyte misst. Die Analyse von Vitaminen, Mineralstoffen/Spurenelementen erfolgt allerdings nur auf Wunsch des Patienten. Ist die Unterernährung krankheitsbedingt, folgen weitere Untersuchungen.
Wie wird eine Mangelernährung therapiert?
Es ist wichtig, die ersten Anzeichen einer Malnutrition frühzeitig zu erkennen und eine gezielte Ernährungsberatung durchzuführen, um die richtige Therapie einzuleiten. Die gezielte Ernährungstherapie ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung des Ernährungszustands, diese wiederum erhöht die Therapieverträglichkeit und die Lebensqualität der Patienten.
Schwerpunkt der GHD GesundHeits GmbH Deutschland ist die Ernährungstherapie in Einheit mit der Beratung von mangelernährten Patienten. Im Rahmen der Ernährungsberatung finden wir die optimale Ernährung. Im Bedarfsfall unterstützen wir leitliniengerecht mit Trink- und/oder Sondennahrung (enterale Ernährung) sowie Nahrungsergänzungsmitteln wie z. B. hochwertigen Eiweißprodukten.
Diese Ernährungstherapien bieten wir an:
Die Auswahl der Therapie erfolgt immer in Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt.
Ernährungstherapien bei der GHD
Der Versorgungsbereich Ernährung umfasst therapeutische und präventive Aspekte. Die Ziele dabei sind die Verbesserung des klinischen Verlaufs, Erhalt und Steigerung der Leistung, die Wiederherstellung der Gesundheit, die Förderung sowie Beschleunigung der Genesung und der Erhalt oder die Verbesserung der Lebensqualität. Bei der GHD GesundHeits GmbH Deutschland kümmern wir uns im Schwerpunkt um den Ernährungssupport inklusive Beratung von mangelernährten Patienten und liefern hierzu neben der Nahrung auch die erforderlichen Hilfsmittel.
- Indikationsbezogene Produktauswahl für orale, enterale und parenterale Ernährung
- Schulung und Anleitung im Umgang mit den individuell benötigten Produkten und Hilfsmitteln unter Einbeziehung von Angehörigen und ambulanter Pflege
- Professionelle Nährwertberechnung
- Kochrezepte und Anwendungstipps für Trinknahrung und Nahrungsergänzungen
- Screening und Assessment auf Mangelernährung
- Beratung bei der Erarbeitung von individuellen Therapieplänen
- Unterstützung bei der Rezeptausstellung nach Arzneimittelrichtlinie
- Ernährungssprechstunden
- Geräteeinweisung nach MPG
- Fortbildungen zur Sonden-/Katheterpflege, Applikation von Sondennahrung
- Weiterbildung zum Ernährungsmanager
- Koordination der Hilfs-, Reha- und Arzneimittelbestellung
- Regelmäßige Ernährungsvisiten
- Unterstützung bei Kostenklärung
- Implementierung von Experten- und Versorgungsstandards
- Beratung und Berechnung DGEM-Leitlinien konform
- Arbeitshilfen zur Mangelernährungstherapie und zur Codierung
- Professionelle Nährwertberechnung
- Validierter Screeningbogen
- Chronische Schmerzen
- Lange Krankenhausaufenthalte
- Krankheitsbedingte Appetitlosigkeit bei z. B. onkologischen Erkrankungen
- Chronische Wundheilungsstörungen durch erhöhten Bedarf an Energie, Eiweiß und Spurenelementen
- Nach großen operativen Eingriffen mit und ohne Wundheilungsstörungen
- Kau- und Schluckbeschwerden
- Sozioökonomische Aspekte wie Armut und Einsamkeit
- Störung der Verdauungsfunktion
- Erhöhter Bedarf an Nähr- und Mikronährstoffen bei konsumierenden oder chronischen Erkrankungen wie z. B. Krebs, chronische dialysepflichtige Niereninsuffizienz, chronische Lungenerkrankungen
- Demenz
Mangelernährung
Verliert eine pflegebedürftige Person schnell an Gewicht, sollten Angehörige in Alarmbereitschaft sein. Ältere Menschen leiden häufig unter Appetitverlust, aber auch bei Durchfall oder Erbrechen kann der Körper nicht alle notwendigen Nährstoffe aufnehmen.
Folgende Symptome und Folgen können bei einem mangelernährten Patienten auftreten:
- Starker Gewichtsverlust
- Müdigkeit und Schwäche
- Erhöhtes Infektionsrisiko
- Störungen der Organfunktionen
- Wundheilungsstörungen
- Abbau der Muskulatur, erhöhte Sturzgefahr und verzögerte Reaktionsgeschwindigkeit
- Eingeschränkte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
- Antriebslosigkeit und nachlassende Lebensfreude
- Schlechteres Vertragen von Chemo- und Bestrahlungstherapie
Indikationsbasierte Mangelernährung
Tumorpatienten sind häufig von einer Malnutrition betroffen. Die Folgen sind eine Verschlechterung von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit, geringere Toleranz gegenüber einer Tumortherapie sowie eine geringere Überlebenszeit. In klinischen Studien wurde bewiesen, dass eine Ernährungstherapie bei Tumorpatienten den Gewichtsverlust verringert und den Ernährungszustand stabilisiert. Leistungsfähigkeit und Lebensqualität sowie die Überlebenszeit nehmen zu.
Betroffene haben damit Probleme, Nahrung und Getränke, aber auch den eigenen Speichel zu schlucken. Die richtige Ernährung bei Dysphagie ist essenziell, um die Lebensqualität zu erhöhen und die Gefahr des Verschluckens zu minimieren. Je nach der Schwere der Schluckstörung muss auch die Nahrungsaufnahme angepasst werden. Zu Beginn wird die normale Ernährung durch Trinknahrung erweitert. Auch kann die Nahrung angedickt werden. Liegt eine schwere Schluckstörung vor, muss der Patient mittels Sondennahrung ernährt werden.
Bei Menschen, die an einer chronischen Nierenerkrankung leiden, ist eine gesunde Ernährung ausschlaggebend. Jedoch ist eine pauschale Aussage über die richtige Ernährung hier nicht möglich und sollte immer mit dem behandelnden Arzt sowie dem Homecare Manager besprochen werden. Je nach Stadium des Nierenversagens muss die Ernährung auch angepasst werden. So sollte im Stadium 4 auf eine eiweißarme, kaliumarme, aber kalziumreiche Ernährung geachtet werden. Ist Dialyse ein Teil der Behandlung, sollte die Nahrung ebenfalls wieder angepasst werden. Viele Dialysepatienten leiden an einer Malnutrition mit einhergehender Verschlechterung des Ernährungszustands. Ein ungenügender Ernährungszustand ist mit einer reduzierten Lebensqualität sowie mit einer erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrate verbunden. Zur Therapie der Mangelernährung kann bei Dialysepatienten eine intradialytische parenterale Ernährung eingesetzt werden, die den Ernährungszustand des Patienten deutlich verbessert.
Die Krankheit führt dazu, dass der Körper nicht alle lebenswichtigen Nährstoffe erhält, da der Darm nicht mehr in seiner vollen Länge funktionsfähig ist. Das Ausmaß der Probleme hängt davon ab, wie viel Darm entfernt wurde, welcher Teil des Darms entfernt wurde und wie lange die Operation zurückliegt. Da der Darm noch nicht in der Lage ist, alle Nährstoffe aufzunehmen, kann Trinknahrung oder Sondennahrung helfen, einer Mangelernährung vorzubeugen.
Morbus Crohn ist eine chronische Darmkrankheit. Während einer Schubphase kann der Darm nicht alle Lebensmittel richtig umsetzen. Während eines Schubs sollten Ballaststoffe vermieden werden. Andere Anpassungen sollten Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Das Ziel ist jedoch, mittels angepasster Nutrition den Körper mit allen lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen und eine Mangelernährung zu vermeiden.
Personen, die an Alzheimer oder Demenz erkranken, vergessen im Laufe der Zeit jüngere Ereignisse. Beim Fortschreiten der Krankheit brauchen Erkrankte immer mehr Unterstützung im Alltag. Dadurch kann es zu einem verringerten Hunger- und Durstgefühl kommen. Zudem vergessen Erkrankte schlicht, zu essen oder zu trinken. Personen, die an Alzheimer leiden, weisen häufig einen Mangel an Nährstoffen, Omega-3-Fettsäuren und Folsäure auf. Eine Ergänzung bzw. Anpassung der Lebensmittel ist daher angemessen. Auch kann die Nahrung mit Trinknahrung und bei schweren Fällen auch mit Sondennahrung ergänzt oder ersetzt werden. Da jeder Erkrankte andere Präferenzen hat, kann keine pauschale Aussage darüber getroffen werden, welche Lebensmittel besonders geeignet sind. Vielmehr sollte dies in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Unbeabsichtigter Gewichtsverlust ist im Alter schwer zu kompensieren und kann gravierende Folgen haben. So verstärkt der mit dem Gewichtsverlust einhergehende Verlust an Muskelmasse die altersbedingte Sarkopenie (Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft) und Gebrechlichkeit und begünstigt damit Behinderungen und den Verlust an Selbständigkeit. Außerdem wird die Genesung nach Operationen und Infektionskrankheiten erschwert. Hinzu kommt, dass der Energiebedarf älterer Menschen durch weniger Bewegung und Muskelabbau sinkt. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt jedoch gleich. So geraten vor allem Senioren und Pflegebedürftige in den Teufelskreis der Mangelernährung.
Die GHD GesundHeits GmbH Deutschland ist das größte ambulante Gesundheits-, Therapie- und Dienstleistungsunternehmen Deutschlands.
Die GHD-Unternehmensgruppe versorgt Patienten bundesweit mit Hilfs- und Arzneimitteln und vereint Produktion, Logistik sowie produktbegleitende Dienstleistungen unter einem Dach.
Mit rund 1.700 Mitarbeitern ist die GHD für mehr als 665.000 Patientenversorgungen und ca. 18.000 institutionelle Kunden (Kliniken, Arztpraxen, Pflegeheime und Pflegedienste) tätig.
Durch das bundesweit flächendeckende Netzwerk an Versorgungsspezialisten bringt die GHD Gesundheit und Qualität zu den Patienten nach Hause.
Die ganzheitliche Versorgung erfolgt durch interdisziplinäre Teams aus exzellent ausgebildeten Spezialisten.
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Unsere Ernährungssprechstunden vor Ort
Die GHD bietet regionale, individuelle Ernährungssprechstunden an.
Unsere qualifizierten Fachkräfte beraten Sie hier gerne zu allen Fragen rund um Ihre Ernährung.
Zunächst wird in der Sprechstunde im Rahmen einer Ernährungsanamnese Ihr Essverhalten reflektiert. So können Mangelerscheinungen oder Unverträglichkeiten aufgedeckt werden.
- Erstellung von Essprotokollen
- Erfassung der Körperzusammensetzung (Wasser, Fett, Muskel usw.) durch eine Bioelektrische Impedanzanalyse und Auswertung
Im nächsten Schritt wird ein auf Sie zugeschnittener Plan zur Verbesserung Ihres Ernährungszustandes erstellt.
- Zuführen von Kalorien durch Optimierung der Ernährung bis hin zur Sondennahrung
- Hilfestellung bei der Erstellung von Infusionsplänen im Bereich parenterale Ernährung
Sprechen Sie uns gerne an, wir suchen eine Ernährungssprechstunde in Ihrer Nähe.
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