Was sind chronische Wunden?
Welche Arten und Therapien von chronischen Wunden gibt es und wie können wir helfen?
Die GesundHeits GmbH Deutschland versorgt mit ihren Wundexperten Patienten mit chronischen Wunden in der Häuslichkeit oder in Pflegeinrichtungen. Dabei beraten wir nicht nur zur Optimierung der Therapie, sondern leiten auch zum Verbandwechsel und therapieunterstützenden Maßnahmen an.
Doch was sind chronische Wunden?
Nahezu alle Menschen hatten schon einmal eine Wunde. Alltägliche Verletzungen wie Schnittwunden oder kleinere Platzwunden heilen dabei in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst ab. Größere Wunden sowie tiefe Wunden benötigen oft eine zusätzliche Behandlung. Sie müssen zum Beispiel gereinigt und genäht werden. Diese Arten von Wunde nennt man akute Wunde.
Einige Wunden heilen jedoch gar nicht oder nur sehr langsam von selbst. In den meisten Fällen kann das auf eine Vorerkrankung wie Diabetes mellitus oder eine gestörte Durchblutung zurückgeführt werden. Aber auch seltene Ursachen sollten nicht ausgeschlossen werden. Oft können aber auch Stress, Rauchen oder ein hohes Alter Faktoren sein, die die Wundheilung zusätzlich ungünstig beeinflussen. Dauert die Wundheilung länger als 4-12 Wochen an, kann man laut Definition von einer chronischen Wunde sprechen. Dies kommt jedoch immer auf den individuellen Kontext der Wunde an.
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Welche Arten und Ursachen von chronischen Wunden gibt es?
Unter einem Ulcus cruris venosum versteht man eine schlecht heilende Wunde am Unterschenkel, oft auch „offenes Bein“ genannt. Ursache ist, dass das System der Venen nur eingeschränkt funktioniert (chronisch venöse Insuffizienz). Aufgrund der daraus resultierenden Folgen wird das Gewebe nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Selbst eine zunächst kleine Wunde heilt schlecht und kann schnell größer werden.
Das Ulcus cruris arteriosum ist häufig eine Folge der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) – auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Die Blutversorgung der Beine ist gestört. Ursache ist eine zunehmende Verkalkung der Bein- und Armarterien. Aufgrund dieser schlechten Durchblutung können auch kleine Verletzungen nur sehr langsam und unzureichend abheilen.
Das Druckgeschwür entsteht, wenn Druck über eine längere Zeit auf die Haut und die darunterliegenden Knochen- und Gewebeschichten einwirkt. Das ist meist bei Patienten mit starken Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkung bzw. bei bettlägerigen Patienten die Ursache für chronische Wunden. Das Gewebe wird punktuell nicht ausreichend durchblutet, es kann nicht mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Das kann dazu führen, dass das Gewebe abstirbt. Die ersten Anzeichen für einen Dekubitus sind in der Regel rote Flecken. Besonders häufig betroffen sind Fersen, Gesäß, Schulterblätter und Hinterkopf.
Der Diabetes mellitus ist meist verantwortlich für krankhafte Veränderungen an den Füßen, die unter dem Namen Diabetisches Fußsyndrom zusammengefasst werden. Hauptfaktoren für die Entstehung chronischer Wunden dieser Art sind Nervenstörungen (Polyneuropathie) und die Durchblutungsstörung (Angiopathie) durch zunehmende Verengung der Arterien.
Behandlung chronischer Wunden
Die Wundbehandlung umfasst in der Regel die Wundreinigung, die Wundversorgung mit Wundauflagen sowie eine individuelle Therapie beispielsweise mit Schmerzmitteln oder Antibiotika bei infizierten Wunden.
Wundheilung findet grundsätzlich in drei aufeinanderfolgenden Heilungsphasen statt. Bei der Wundversorgung wird auf eine phasengerechte Behandlung gesetzt, bei welcher auf die individuellen Bedürfnisse jeder Wunde eingegangen wird.
Hierbei werden verschiedene Auflagen zur Abdeckung der Wunde verwendet. Moderne Wundauflagen sollen zum einen ein Eindringen von Bakterien in die Wunde verhindern, um Infektionen vorzubeugen. Sie sind aber auch dazu da, die Wunde vor dem Austrocknen zu schützen, um so ein heilungsförderndes Wundmilieu zu schaffen und Juckreiz zu lindern.
Beim regelmäßigen Wechsel der Wundauflagen durch das Fachpersonal wird in den meisten Fällen zusätzlich eine Wundreinigung durchgeführt. Teilweise reicht das Ausspülen der Wunde mit einer Kochsalz- oder Elektrolytlösung. Bei der Reinigung kann auch sogenanntes Débridement notwendig sein. Hierbei handelt es sich um das Entfernen von entzündetem oder abgestorbenem Gewebe mithilfe eines Skalpells oder einer Pinzette. Da das Débridement oft mit Schmerzen verbunden ist, kann zusätzlich eine örtliche Betäubung für die Wundreinigung eingesetzt werden.
Vor der direkten Wundbehandlung ist aber die Behandlung der Grunderkrankung eine Maßnahme, die für die Heilung chronischer Wunden unerlässlich ist. Hierfür stellen Sie sich am besten in einer gefäßchirurgischen Praxis vor.
Umgang mit chronischen Wunden
Schlecht heilende Wunden gehen in der Regel nicht nur mit starken Schmerzen einher. Auch psychische Belastungen können neben dem Schmerz zu den Symptomen hinzukommen.
Das soziale Umfeld sowie pflegende Angehörige sind eine wichtige Anlaufstelle, um ein intimes Thema wie Wunden und chronische Schmerzen anzusprechen. Gerade, wenn Beschwerden wie Infektionen und/oder Wundgeruch vorliegen, ist die Kommunikation oft mit viel Scham besetzt. Es kann daher vorkommen, dass Betroffene sich von ihrem sozialen Umfeld isolieren. Ein offenes Gespräch mit Angehörigen und Freunden sowie den behandelnden Ärzten kann zu einem größeren Gefühl von Sicherheit und Verständnis für die Beschwerden führen. Bei großer Scham, Ängsten und weiteren psychischen Beschwerden kann eine zusätzliche psychotherapeutische Unterstützung eine große Hilfe sein.
Chronische Wunden sind unangenehm und schmerzhaft. Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, die unter Vorerkrankungen leidet, können Sie präventive Maßnahmen ergreifen, damit Sie dem möglichen Entstehen einer schlecht heilenden Wunde verbeugen.
Wenn Sie beispielsweise an einer Venenschwäche leiden, empfiehlt sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen, um den Rückfluss der Durchblutung zu fördern. Zur Vorbeugung eines diabetischen Fußes ist ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel wichtig. Die Schuhe sollten außerdem nicht zu eng sein, damit Druckstellen vermieden werden.
Patientinnen und Patienten, die bettlägerig oder nur eingeschränkt mobil sind, können auf spezielle Anti-Dekubitus-Matratzen und -Kissen zurückgreifen.
Außerdem gilt grundsätzlich: achten Sie auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung und verzichten Sie möglichst aufs Rauchen, denn Nikotin verengt die Gefäße und erschwert damit die Abheilung von Wunden.
Bei der GHD GesundHeits GmbH Deutschland steht Ihnen jederzeit und deutschlandweit ein erfahrenes und kompetentes Netzwerk aus Ärzten, examinierten Pflegefachkräften, Therapeuten und vielen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Seite. Unser Anspruch ist eine hochwertige und optimale Versorgung, ausgerichtet auf Ihre Bedürfnisse. Denn im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer der Mensch – und damit Sie als Patient.
Unsere Leistungen im Bereich Wunde
Jede Wunde verläuft in mehreren Wundheilungsphasen. Die Fachexperten der GHD GesundHeits GmbH Deutschland sorgen für eine phasengerechte Wundversorgung. Die Wundheilung wird durch den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten bestimmt. Eine genaue Untersuchung des Patienten für die Planung und Einschätzung der notwendigen Therapie und Pflege ist deswegen von größter Wichtigkeit. Wir kümmern uns neben der Wundversorgung auch um Themen wie den Ernährungszustand, Schmerzmanagement, Medikamente und Rehahilfsmittel.
Beratung und Schulung
- Beratung und Therapieoptimierung nach Wundart und Schweregrad
- Begleitung bei Wundvisiten
- Teilnahme an Wundsprechstunden
- Unterstützung bei Assessments (z.B. Ernährung)
- Beratung hinsichtlich therapieunterstützender Maßnahmen und zur Rezidivprophylaxe
- Anleitung zum Verbandwechsel und zu therapieunterstützenden Maßnahmen
- Informationen zu Ursachen der Wundentstehung
Versorgung und Qualitätssicherung
- Regelmäßige Wundvisiten und Fallbesprechungen
- Beratung und Versorgungsanpassung bei Veränderung der körperlichen Gegebenheiten sowie bei Komplikationen
- Arbeitshilfen zur Dokumentation der Wundversorgung
- Unterstützung in der Umsetzung des Expertenstandards „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“
- Unterstützung bei Kostenklärung
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Mehr InformationenWie sollten Sie sich während der Wundheilung ernähren?
Eine ausgewogene Ernährung ist essenziell. Nicht nur dient unsere aufgenommene Nahrung als Energielieferant – einige Nahrungsbestandteile fördern auch speziell den Zellaufbau, die Blutgerinnung oder aber stärken das Immunsystem. Für eine optimale Wundheilung muss also eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten, Vitaminen, Eiweißen (Proteinen), Fetten und des Weiteren wichtigen Spurenelementen in allen Phasen der Wundheilung gesichert sein. Dies kann durch eine ausgewogene Ernährung erzielt werden. Doch manchmal ist diese durch eine orale Nahrungszufuhr nicht erreichbar, z.B. bei Betroffenen mit
• restriktiven Diäten
• erhöhtem Bedarf durch Nährstoffverluste über Wundexsudat
• vermehrtem Bedarf an Mikronährstoffen wie z.B. Zink
Werden die wichtigen Nährstoffe und Mineralstoffe nicht in ausreichender Menge aufgenommen, kann sich eine Mangelernährung einstellen.
Gerade ältere Menschen sind dem Risiko einer Mangelernährung ausgesetzt, da sie aufgrund von Demenzen oder Kau- und Schluckbeschwerden insgesamt weniger essen. Auch krankheitsbedingte Appetitlosigkeit, zum Beispiel durch Krebserkrankungen sowie längere Krankenhausaufenthalte, Armut und Einsamkeit können das Entstehen einer Mangelernährung begünstigen.
Heilungsprozesse verlaufen dann langsamer, was die Wundversorgung erschweren kann. Auch können Wundheilungsstörungen vermehrt zu Schmerzen, Blutungen und Komplikationen beispielsweise nach Operationen führen.
Bei hohem Flüssigkeitsverlust durch Blutungen oder (stark) nässende Wunden gehen wichtige Nährstoffe verloren. Wird dieser Mangel nicht ausgeglichen, entsteht schnell ein Teufelskreis.
Welche Nährstoffe sind besonders heilungsfördernd?
Eine ausgewogene Ernährung während der gesamten Wundheilung (und darüber hinaus) ist wichtig für einen gesunden Körper. Was bedeutet das konkret?
- Vitamine: Vitamine fördern nicht nur den Heilungsprozess einer Wunde, sie zählen auch zu den lebensnotwendigen Nährstoffen, die wir täglich zu uns nehmen müssen. Eine ausreichende Zufuhr über die Ernährung ist wichtig, da der menschliche Körper die Vitamine nicht selbst herstellen kann. Die einzige Ausnahme ist Vitamin D3, welches als Folge von Sonneneinstrahlung auf den Körper gebildet wird.
In welchen Lebensmitteln kommen Vitamine vor?
Das für den Aufbau des Bindegewebes (Kollagen) zuständige Vitamin C kommt vor allem in Zitrusfrüchten, Beerenfrüchten, Fruchtsäften und Gemüse wie Salat vor. Es wird eine tägliche Vitamin-C-Zufuhr von 110mg für Männer und 95mg für Frauen empfohlen. Für Schwangere und Stillende sowie für Personen, die rauchen, erhöht sich der tägliche Bedarf.
Vitamin A ist für die Bildung von Zellmembranen wichtig. Es kommt hauptsächlich in Leber, Makrele, Thunfisch und Hering sowie in Milchprodukten und Ei vor. Vitamin A ist zwar nicht direkt in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, wenn Sie jedoch eine pflanzliche Ernährung bevorzugen, können Sie das Vitamin über die Vorstufe Beta-Carotin zu sich nehmen. Dies ist zum Beispiel enthalten in Karotten, Paprika, Brokkoli oder Spinat. Pro Tag sollten Sie etwa 0,7mg (Frauen) bis 0,85mg (Männer) Vitamin A durch Lebensmittel aufnehmen.
Vitamin K ist an der Blutgerinnung beteiligt. Es kann durch grüne Lebensmittel aufgenommen werden und sollte den täglichen Bedarf von 65µg (Frauen) bis 80µg (Männer) abdecken.
Ein weiteres wichtiges Vitamin ist das zu den B-Vitaminen gehörende Vitamin B6. Es fördert die Wundheilung und stärkt das Immunsystem. Das Vitamin kommt in fast allen Lebensmitteln vor, so kann der Bedarf von 1,4mg bis 1,6mg pro Tag durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung gedeckt werden. - Fette: Fette sind der wichtigste Energielieferant und sollten ca. 30% der gesamten Energiezufuhr am Tag ausmachen. Sie sind daher besonders wichtig, um die Stoffwechselprozesse in Gang zu setzen. Weiterhin sind sie ein wichtiger Baustein von Zellmembranen.
In welchen Lebensmitteln kommen Fette vor?
Fette kommen vor allem in pflanzlichen Ölen, Margarine, Butter, Sahne, Nüssen und Saaten vor. - Eiweiße: Eiweiße (Proteine) dienen dem Zellaufbau und der Zellreparatur. Sie sind also dafür zuständig, dass sich neues Gewebe aufbaut. Bei einer Wunde ist dies in der Regel das Narbengewebe. Am Tag sollten etwa 1,2-1,5g Eiweiß pro kg Körpergewicht mit der Nahrung aufgenommen werden, damit es nicht zu einem Proteinmangel kommt.
In welchen Nahrungsmitteln kommen Eiweiße vor?
Vor allem tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte sind Eiweißlieferanten. Aber auch Hülsenfrüchte oder Nüsse wie Walnüsse, Haselnüsse und Erdnüsse haben einen recht hohen Eiweißanteil. - Kohlenhydrate: Kohlenhydrate sind vor allem ein wichtiger Energielieferant für die Stoffwechselprozesse. Sie sollten etwa 50% der gesamten Energiezufuhr am Tag ausmachen. Besonders Getreideprodukte wie Brot, Mehl, Reis und Nudeln sind sehr kohlenhydratreich.
- Sonstige: Auch Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink und Selen sind an den Wundheilungsprozessen beteiligt. Sie kommen vor allem in tierischen Lebensmitteln (Fleisch, Fisch, Eier) vor. Aber auch Soja(-bohnen), weiße Bohnen, Cashew-Kerne, Sonnenblumenkerne und Bananen sind gute Lieferanten für Spurenelemente.
Unser Patientenratgeber Wundheilung und Ernährung
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